Ich werde oft gefragt „Wie viel darf mein Tier wiegen?“ Nun, so einfach ist diese Frage gar nicht zu beantworten. Das Idealgewicht hängt nämlich nicht nur von der Rasse ab, denn auch Tiere derselben Rasse können von unterschiedlichem Schlag sein. Ich schaue mir deshalb die Körperlinie von oben und der Seite an. Hat der Hund eine Taille? Ist die Bauchlinie von der Seite etwas hoch gezogen oder hängt sie? Für Katzen gilt das gleiche. Ein Anheben des Tiers macht mir meist schon klar, ob es zu viel auf den Rippen hat. In der Regel wiege ich das Tier dann. Wenn keine weitere Erkrankung vorliegt, die das Übergewicht erklären könnte, bespreche mit den Besitzern, wie viel das Tier in welcher Zeit abnehmen sollte und auch könnte. „Keine Leckerchen mehr!“ ist meist das erste was ich höre, und nicht nur dem Hund/der Katze wird dann das Herz schwer. Auch mir. Erst einmal sollten wir herausfinden, ob vom normalen Futter nicht eigentlich zu viel gefüttert wird. Wenn wir das reduzieren und die Bewegung erhöhen, dann sind auch kleine Belohnungen drin. Es kommt auch auf die Art der Belohnungen an.
Viele Hunde lieben Möhren, eine schöne Knabberalternative zu einem Rinder- oder Schweineohr. Ein Stückchen gekochter Fisch, Eiweiß oder Huhn für die Katze ist mager und eine echte Leckerei. Übergewicht ist aber nicht nur ein ästhetisches Problem. Wie beim Menschen bringt es viele Gesundheitsgefahren mit sich. Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus, Harngries bis Harnsteine, Herz-Kreislaufprobleme und Erkrankungen des Bewegungsapparates können die Folge sein. Sie können auch selber beurteilen, ob Ihr Tier vielleicht zu viel mit sich herumträgt. Übergewichtige Tiere leiden oft an Atemnot und sind bewegungseingeschänkt. Sie können sich dann nicht mehr richtig putzen, und das ist besonders für Katzen ein Verlust an Lebensqualität.